Mental Health
in akuten und chronischen Krisensituationen


Chair: Prof. Dr. med. Daniela Hubl,
Chefärztin Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie,
Bern


3. November 2022

Abstract Dr. David Bürgin 

Die Auswirkungen von Krieg und Vertreibung auf die psychische Gesundheit von in die Schweiz geflohenen (jungen) Menschen – wie können und sollten nachhaltige Hilfen aussehen? 

Krieg und militärische Aggression können sich nachhaltig auf die körperliche und geistige Gesundheit und das Wohlbefinden von vom Krieg betroffener Menschen auswirken. Angesichts der jüngsten Ereignisse des Krieges in der Ukraine, bei denen Millionen von Menschen auf der Flucht sind, hat die europäische Gesellschaft für Kinder und Jugendpsychiatrie (ESCAP) mit einem Positionspapier sehr schnell die psychische Belastung von jungen Menschen im Kontext von Krieg und Vertreibung mit einem Leitartikel adressiert (Bürgin et al., 2022). Im Rahmen des Vortrags am Mental Health Forum wird ein Überblick über die direkten und indirekten Auswirkungen des Krieges auf die psychische Gesundheit (junger) Menschen verschafft. Davon abgeleitet werden mehrstufige, bedürfnisorientierte und traumainformierte Ansätze zur Wiedererlangung und Aufrechterhaltung von äusserer und innerer Sicherheit während und nach der Flucht vorgestellt und diskutiert. Die Gesundheitssysteme sowohl in Europa als auch der Schweiz sollten konzertierte Anstrengungen unternehmen, um dem erhöhten Bedarf an psychischer Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen gerecht zu werden. Konkrete Hilfen und Anlaufstellen als auch Ressourcen zur interdisziplinären Vernetzung und Triagierung werden aufgezeigt.